Out now: Bückware#5

Nicht totzukriegen, die gute alte Zine - Kultur. Der Kiezkieker ist bekanntermaßen ein Fanzine mit besten internationalen Verbindungen; so auch in die westsächsische Region, wo ein unerbittlicher Ego- / Literatur- / Fußballzine-Herausgeber (und Chemnitzer-FC-Fan!) namens Gorgonski sein Unwesen treibt. Ihm haben wir das Gellert-Szenario, Bückware und die Website anti-social.de zu verdanken. Und manchmal denkt der gute Mann an uns und bereichert uner Heft mit Geschichten, die das Leben schreibt. 

Heute ist Bückware#5 erschienen. Aber lassen wir doch den Meister selbst erzählen, das kann er nämlich sehr schön:

 

 

Für 2 Euro plus 1 Euro Porto kriegt ihr ein schickes Heftchen in den Briefkasten gesteckt, welches man mit gewaschenen langgliedrigen Fingern, einer Nagelknipse oder einer verchromten Kohlenzange herausfischen sollte, denn ES IST STYLISCH und macht in GELB mächtig was her!
Außerdem polierte Kartonage und polierter Inhalt.


Nun Nachricht an mich, meine Bankdaten abfordern, deine Adresse bei mir abstottern, damit wir den Poststreikern was zu tun geben.

Wer ein Heft als Pate (für eine Kneipe/Barbiersalon/Arztpraxis/Warteanstalt) oder als Geschenk für nahe und ferne Verwandte zusätzlich haben mag: auch das ist möglich, da zwei in ein Kuvert passen. In dem Falle bräuchte ich aber als Wertausgleich 5 Euro (Geldschein an meine Adresse ginge auch- ein Hoch auf die alte Zinezeit!

Aus dem Vorwort von Bückware#5

…Mit flüchtigem Blick erkennt man immerhin das Fundament in seinen Ausmaßen, das Behauptungen beherbergt, wonach

- das Wirtschaftswachstum im Erzgebirge nur von Coverbands abhängig ist;
- das von den Sorgen und Nöten eines Wackelpuddingvertreters berichtet;
- das den epischen Gedanken eines Riesenradbolzenschraubenbeauftragten Raum gibt;
- das sich mit einem russischen U-Boot-Kapitän und seiner Familie auseinandersetzt;
- das Thesen zu Erzgebirgsbahnpiloten untermauert, die als Singlemörder unterwegs sein sollen;
- das mit den Cockpitgrübeleien eines Sexspielzeugvertreters hausieren geht;
- das der Frage nachgeht, ob man Giraffen als Haustier halten und wie man sie im Todesfall unter die Erde bringen kann;
- das sich im Zappingmodus mit dem Frauengewichtheben und einer Eintagsfliege beschäftigt, zumal jene einem Attentat zum Opfer fällt und
- das auch und sogar das Patientenverhalten in einem Irrenhaus anprangert.

Wer also genug menschliche und gedankliche Elastizität an den Tag legen kann, wird jauchzend umherblättern oder bedächtig Untersuchungen anstellen, ob der ganze Kram auf diesen Seiten überhaupt erträglich und paar Cent wert ist.
Ich selbst sehe als eine Ansammlung von Buchstaben, Silben, Wörtern, Sätzen, Absätzen, Seiten und Geschichten, die ich je oder jäh schrieb.
Also querbeet zwischen Antiquariat und Moderne, zwischen verschlissenen Füllfederhalterpatronen und verschmissenen Worddokumenten…


Vorsicht! Diese Literatur wird mit Verdacht auf Lesbarkeit AUSgeliefert!