Scheiss Weihnachten!

Nicht mein Fest. Zum Glück habe ich keinen Fernseher mehr und verkehre in der Adventszeit nur recht selten zwischen Rathaus und Hauptbahnhof. "Der kleine Lord", das miese Fickgesicht, hatte keine Chance!


Fanzines präsentieren - sofern sie sowas wie einen Blog betreiben - mitunter ältere, bereits in der Printausgabe veröffentlichte, Inhalte im Internet. Das ist sooo hausbacken und gewöhnlich, dass wir das jetzt auch mal machen! :)

Schließlich ist ja Festtagsstimmung Pflicht. Da klingelt schon das Bescherungsglöckchen...

Bjergen Kjergen ist halt ein besinnlicher Typ:

Schurzgebete

Diese Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Darüber hinaus ist jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen sowie realen Geschehnissen rein zufällig und nicht beabsichtigt.


SAMSTAG


Und noch einen!“ sagt Niklas auffordernd und hält mir ein weiteres Glas mit Ouzo vor das Gesicht. „Nee, lass mal. Ich glaub, ich muss mal Pause machen“ erwidere ich ihm. Es ist gerade mal 23 Uhr und ich habe schon ordentlich einen kleben. Wir feiern den 18. Geburtstag von Lars im Partykeller seiner Eltern. „Außerdem muss ich eben pissen, komme gleich wieder“ sage ich zu Niklas, der immer noch das Glas in seiner Hand hält. Ich gehe aus der Küche, die sich neben dem eigentlichen Partykeller befindet und nähere mich der Toilette, die sich direkt neben dem Partykeller im Waschkeller befindet. Eigentlich ist es nur eine winzige Kabine, die aus dünnen weissen Spanplatten in den Kellerraum gebaut wurde. Um sie herum hängt frisch gewaschene Wäsche. Die Trennwände sind so niedrig, dass man fast rüber gucken könnte. Hören kann man alles, wirklich alles! Bei einem meiner ersten Besuche an diesem Abend musste ich leise furzen. Augenblicklich stank es so bestialisch in der kleinen Kabine, als ob jemand gekackt hätte. Nachdem ich gespült hatte und die Tür geöffnet hatte, stand Nadine vor mir. Wie peinlich. Ich lief knallrot an und machte mich schnell aus dem Staub. Nadine war das am besten aussehende Mädchen des gesamten Jahrgangs. Außerdem fand ich den Namen Nadine schon unglaublich versaut. So wie Janina, Vanessa oder auch Sabrina.


Nadine spielte allerdings in einer anderen Liga als ich. Vermutlich sogar eine andere Sportart. Ich beschloss ihr den Rest der Party aus dem Weg zu gehen, wie sonst auch immer. Hatte ich zu Beginn der Party 0% Chancen bei ihr, hatte ich jetzt gar keine mehr. Vielleicht hatte sie es auch gar nicht gerochen, bildete ich mir etwas naiv ein, obwohl das gar nicht angehen konnte. Während ich am pissen bin, merkte ich, wie sich die nächste Methanblase durch meine Gedärme drückt. Ich versuche sie wegzudrücken, was mir auch erfolgreich gelingt. Allerdings kann ich auch nicht mehr pissen, weil sich der gesamte Damm verkrampft. Heisst das beim Mann eigentlich auch Damm? Langsam entspanne ich mich und versuche dabei keinen fahren zu lassen. Es gelingt mir. Soll auch eine gute Übung sein, um die Schwanzmuskulatur unter Kontrolle zu bekommen und nennt sich „kegeln“. Geht angeblich auf irgendeinen Arzt zurück stand zumindest in irgendeinem Medizinblatt, dass ich im Wartezimmer eines Urologen gelesen hatte. Als ich in den Keller zurückkehre ist Niklas weg. Wenigstens hat er die Flasche Ouzo stehen lassen. Ich giesse mir einen ein und nutze den unbegleiteten Moment, um mein Vorhaben vom Klo nachzuholen. Pfffröööörrttttt!!! Augenblicklich bemerke ich Gegenständliches in meiner Short. Die angenehm gleichgültige besoffene Laune ist mit einem Mal verflogen. Stattdessen schiebe ich Panik. An meinem Bein läuft irgendetwas runter. Es ist nicht kalt. „Scheisse!“ denke ich. „Das ist Scheisse!“. Sofort zur Toilette ist mein nächster Gedankengang. Genauso schnell realisiere ich jedoch, dass ich mein Malheur unmöglich in der kleinen Kabine im Waschkeller beheben kann. In der Kabine ist es so klein, dass ich mir nicht nur nicht die Hose ausziehen könnte, noch meine Shorts auswaschen, weil sich das Waschbecken neben der Waschmaschine mitten im Raum befindet. Geschweige denn, dass jemand reinkommt. Zum Glück bin ich noch immer alleine in der kleinen Kochecke. Ich schaue durch den Türspalt und gehe zügig durch den Keller. Keiner scheint mich zu registrieren. Manchmal hat es auch sein Gutes, dass ich so unscheinbar bin, denke ich mir und versuche mich so zu beruhigen.


Vom Partykeller führen zwei Wege nach oben in die Wohnung. Der eine führt über den Garten, ist aber kürzer. Allerdings wird dort auch geraucht. Wie vorbildlich; zum Rauchen rausgehen und sich drinnen in die Hose scheissen. Ich bewege mich schnell und bestimmt durch das Treppenhaus bis ich vor der Wohnung von Lars Mutter stehe. Seine Eltern haben sich vor drei Jahren getrennt und seitdem lebt er mit seiner Mutter alleine zusammen. Die Tür steht glücklicherweise offen. Wäre ja noch peinlicher gewesen, wenn ich Lars noch hätte fragen müssen, ob ich mal in die Wohnung könnte. „Hä? Wieso das denn?“ hätte er womöglich gefragt und eine plausible Antwort habe ich im Moment auch nicht auf Lager. Stattdessen fange ich an zu stinken, bilde ich mir wahrscheinlich nicht ganz ohne Grund ein. Ich war schon ein paar Mal bei Lars und kenne mich daher gut in der Wohnung aus. Sofort suche ich das Badezimmer auf und schliesse die Tür hinter mir. In dem Moment fällt mir ein, dass sich die Tür nicht verriegeln lässt. „Kacke, Kacke! Wenn jetzt jemand reinkommt!“ verzweifle ich langsam. Womöglich noch seine Mutter. Den Begriff MILF gab es damals noch nicht, aber schon das dahinter stehende Konzept. Lars Mutter heisst Katrin. Alleine der Name ist schon geil, aber nur Katrin ohne h. Sie sieht unglaublich scharf aus und umgibt zudem etwas sehr verruchtes, schon fast Verbotenes. Dabei ist es gar nicht verboten, was mit der Mutter seines besten Freundes anzufangen. Der Gedanke, dass sie mich im Bad erwischt, lässt mich geil werden und schlagartig habe ich einen Ständer. Wie demütigend; mit Ständer und vollgeschissenen Hosen im Badezimmer des besten Freundes zu stehen. Wenn mich jetzt jemand erwischen würde, hätte Er (oder eher Sie!) mich in der Hand und ich müsste machen was Sie (vielleicht Katrin?) sagt. Am Anfang noch flehend, später aber nachgebend: „Nein!, Katrin, Nein…Ohh…Ahhh“. Auch schon wieder geil. Ähnlich wie in den Pornos, die ich zu Hause unter meinen IVAR-Regalen, den stummen Kiefer-Dienern meiner schmutzigen Fantasie, versteckt habe. Die würden wahrscheinlich auch so beginnen. Ich entkleide mich. Zum Glück hat die Jeans nichts abgekommen. Sicherheitshalber sprühe ich sie mit einem von Katrins Parfüms ein. „Ohhh, Kaaaatriiiin!“ stöhne ich dabei leise und überlege, ob ich mir noch schnell unter der Dusche einen runter holen soll. Allerdings sollte ich mein Glück nicht zu sehr herausfordern. Nachdem ich mich gewaschen habe und wieder anziehen will, stelle ich fest, dass ich die Short unmöglich wieder anziehen kann. Und die Jeans ohne Unterhose anzuziehen geht auch nicht, weil wir bei Lars übernachten wollten. Wenn die anderen mitbekommen, dass ich mit Jeans im Schlafsack liege, werden die sicher misstrauisch. Ich schleiche aus dem Badezimmer zu Lars Zimmer, um mir eine seiner Shorts zu stibitzen. Sein Zimmer liegt fast gegenüber vom Badezimmer. Schon vor der Tür entnehme ich Gestöhne aus seinem Zimmer. Da ist er also. Bevor ich die Party verlassen musste, hatte ich Lars und auch Nina schon länger nicht mehr gesehen. „Arschlöcher! Ficken in seinem Zimmer, während unten seine Party im Gange ist und ich brauche lediglich eine neue Unterhose“.


Ich bin kurz vorm Verzweifeln, bis mir eine Idee kommt. Lars hat ein sehr hohes Hochbett unter dem sich sein Kleiderschrank befindet. Ich lösche das Licht im Flur und öffne ganz langsam die Tür. Nur einen Spalt breit. Das Gestöhne geht unvermindert weiter. Ich öffne die Tür noch ein bisschen: Knarzz! Stöhnt sie ebenfalls leise auf. „Alle sind sie nur geil“ denke ich bei mir. Die Tür steht nun ein Stück weit auf. Gerade so, dass ich durchschlüpfen kann. Um auf dem alten Holzfussboden keinen zusätzlichen Lärm zu verursachen, krieche ich auf allen Vieren in das Zimmer. Oben wird währenddessen weiter gestöhnt. Es ist stockdunkel, aber ich kenne meinen Weg. Die Tür des Kleiderschranks steht einen kleinen Spalt breit auf. Gerade so, dass ich hineingreifen kann. Ein Glück. Ich greife in den Schrank und wühle mich durch die Wäsche. Lars war noch nie ordentlich. Es stopft einfach alles in den Schrank. Egal, ob T-Shirt oder Unterhose. Auf dem Hochbett hört das Gestöhne augenblicklich auf. „Ist die Tür auf?“ höre ich Lars fragen. „Und wenn schon“ sagt Nina und scheint mit der Fickerei weiter machen zu wollen. „Ist vielleicht nur die Katze!?“ fügt sie noch hinzu, bevor das Gestöhne wieder losgeht. „Ein Glück haben die eine Katze“ denke ich leise. Nicht auszudenken, wenn sie mich vor dem Schrank liegend gefunden hätten. Mittlerweile habe ich etwas mit meinen Fingern ergattert, was sich wie eine Unterhose anfühlt. Ich nehme meinen Arm aus dem Schrank und krieche wieder, diesmal rückwärts, aus dem Zimmer. Wieder im Bad angekommen, bemerke ich, dass ich die wahrscheinlich kleinste Unterhose aus Lars vergangenen Kindertagen erwischt habe. Sie passt mir nicht wirklich und schneidet sich schmerzhaft in meine Eier, aber besser, als gar keine anzuhaben. Bevor ich wieder zurück in den Keller gehe, entsorge ich die dreckige Unterhose in der Mülltonne der Nachbarn. „Da bist du ja! Hier trink!“ sagt Niklas und drückt mir einen Ouzo in die Hand.


Bjergen Kjergen