Kutten!

Wenn du Ende der 80er im Stadion (a)sozialisiert wurdest, hat sich eine optisch teilweise verwegene Kutten-Ästhetik auf ewig in deine Netzhaut gebrannt. Damals in der Nordkurve war die mit Aufnähern, Bierflecken und eingetrockneten Körperflüssigkeiten bestückte Jeansweste das einzig wahre Oberbekleidungsstück, wenngleich man zugeben muss, dass uns die Rothosen in Sachen Kuttenkultur immer haushoch überlegen waren... qualitativ wie quantitativ.

Kennen wir doch noch alle... stehste am Hauptbahnhof, wartest auf die S-Bahn und stellst plötzlich fest: Scheiße, hsv hat Heimspiel! Aber die folgenden 10 Minuten Nahkontakt boten stets auch was fürs Auge, manchen Ulk und menschlichen Abgrund. Seitdem das blütenreine, alljährlich neu gekaufte Trikot die Kutte fast komplett verdrängt hat, bleibt nur noch Langeweile zurück. Als wenn man ein Gründerzeit-Viertel abreisst und die entstandene Lücke mit einem Glaspalast-Hochhaus schließt. Die Individualität geht flöten.

Aber Kuttenmode gabs natürlich nicht nur unter Fußballanhängern zu bestaunen, sondern auch (oder vor allem) bei Rock- später Heavy Metal-Fans oder auch Hardcore-Leuten, die diese Kultur weiterhin pflegen.

Unsere mit Abstand fleissigste Inspirationsquelle ("hallo Jimbo!") hat sich neulich so sehr über die zugesandten Aufnäher gefreut... jetzt weiss ich auch warum... Guckst Du hier:

PS: Schickt uns Fotos von euren besten Denim-Stücken!