Kiezkieker #119

Seid ihr bibelfest oder überzeugte Atheisten? Mir ist im Grunde nur eines heilig, nämlich der fußballfreie Tag nach dem Heimspiel. Wenigstens einen Tag alle zwei Wochen, an dem keine Bilder bearbeitet, Texte geschrieben, irgendwas angefertigt werden muss, das in irgendeiner Weise mit dem runden Kunstleder in Zusammenhang steht.

Damit war es aufgrund des seltsam strukturierten Spielplans am gestrigen Sonntag leider auch vorbei, denn aufgrund des Feiertags diese Woche verengen sich Bestellfristen und dergleichen enorm... was euch hier jetzt aber nur langweilen kann.

Der letzte Teil der Kiezkieker-Saga 17/18 muss nun noch erzählt werden. Am Lagerfeuer in der kanadischen Wildnis käme das Ganze natürlich stilechter, doch leider müssen wir dieses Mal doch noch mit der gedruckten Variante im handlichen A5-Format Vorlieb nehmen.

Vier Werktage zwischen den Heimspielen - Crunch-Time nicht nur auf dem Rasen, sondern auch für die Fanzine-Crew. Wieder einige Nächte des Schlafentzugs im Schlafanzug. Wer dem Chefredakteur generell noch einen Gefallen schuldet - und das sind beileibe nicht wenige unter euch Kapeiken - hinterfragt sich bitte, ob er oder sie nicht noch was zur aktuellen Ausgabe beisteuern kann.

Ich war und bin ein Freund antizyklischer Vorgehensweise, die ab und an versucht, Gedankenansätze zu liefern und bestenfalls bislang Unmotivierte zum Mitmachen zu animieren.

So waren beispielsweise manche Gazzetta-Ausgaben, die nur eine Woche nach der vorigen, also am Ende einer englischen Woche erschienen, deutlich dicker und unterhaltsamer als die Vorgängernummer. Eine solche Praxis irritiert zunächst, wirft Fragen auf, macht das ganze Projekt auch interessanter, finde ich.

Mit einer Ultras-Gruppe im Rücken war das damals etwas leichter, da man auf den Mittwochstreffen die entsprechenden "Opfer" rauspicken, nötigen und zur Textabgabe zwingen konnte. Solch ein Habitus setzt aber eigene Leistung voraus. Das Wissen darum baut enormen Druck auf. Und unter Druck arbeite ich drei- bis viermal produktiver als das ohne eben jenen der Fall ist. Im Modus, es niemandem mehr beweisen zu müssen, steckt viel zu viel Larifari und Bereitschaft, sich bereits mit unterem Durchschnitt zufrieden zu geben. Phrasen, denen zufolge niemand mehr erwarten dürfe angesichts nur dreier Tage Schaffensphase blablabla...

Also, liebe Gemeinde: Noch glaube ich an euch! Deadline ist der Donnerstagmorgen, Punkt 8 Uhr!