... sind nicht etwa errungene Titel. Es sind nicht irgendwelche Derby-Siege oder sonstige siegreiche "Schlachten" gegen "verhasste" Gegner.
Das mögen Ziele sein, wenngleich sich beim FC St. Pauli wohl eh jeder Fan seit geraumer Zeit damit abgefunden haben dürfte, dass Titelträumereien Mumpitz sind. Die einzige Option wäre ja sowieso der DFB-Pokal, den du aber leider nicht ausgehändigt bekommst, wenn du regelmäßig in einer der ersten beiden Runden gegen unterklassige Teams vergeigst.
Viel wichtiger ist mir die Fakt, dass der FC St. Pauli mittlerweile was viel Tolleres, Größeres als ein sportlicher Titelträger ist. Ich bin alt genug, um mich noch gut an die Weisener-Ära zu erinnern. An all den Widerstand innerhalb des Vereins. An diesen spießigen Mief.
Und nun - Jahrzehnte später - sind WIR der Verein.
In einem Moment, in dem sich landesweit die Schmierenpresse und Konsorten auf Fußballfans einschießen, als willfährige Durchlauferhitzer für polizeiliche Social Media-Kanäle fungieren, so dass man ihnen am liebsten mit einem Rinder-Brandeisen das Wort "Sorgfaltspflicht" in die Handrücken brennen möchte, wird mir grad ganz warm ums Herz.
Denn anders als etwa die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die es vorzieht, mit einem Maximum an obrigkeitshöriger Bückung den eigenen Anhängern alsbald in den Rücken zu fallen ("zu treten" träfe es noch genauer), verkündet unser Club 24 Stunden nach den Ereignissen:
"Der FC St. Pauli kündigte zudem an, rechtliche Schritte gegen die Einsatzleitung der Polizei zu prüfen."
Hammergeil! Selten war für mich der Spruch "... und ich weiß, warum ich hier stehe" mehr mit Leben gefüllt als heute.