Kampf der Langeweile!

Es ist immer das Gleiche: Je länger eine Spielzeit dauert, desto mehr fuckt sie einen ab. Da finden dann gern willige Partner zueinander: Das (oftmals) meilenweite Verfehlen eines Saisonziels bzw. die konstante Inkonstanz, der immer wieder aberwitzig hohe Krankenstand des kickenden Personals... und nicht zuletzt die eigene aufkommende Bocklosigkeit.

Die Sommerpause wird dann herbei gesehnt, gar kein anderes Smalltalk-Thema mehr angerissen als die Freude, in Kürze die Auszeit genießen zu können.

Ist es dann soweit, ist es aber recht schnell auch wieder doof. Wenn man wieder realisiert, dass das komplette Leben seit Jahrzehnten auf den Rhythmus des runden Leders getrimmt ist, dass man immer noch keine Strategie in Sachen "halbwegs normales Leben führen" besitzt.

Ist das Wetter dann auch noch so bescheiden wie die letzten Wochen, wird es langsam kritisch und erste Anflüge einer leichten Herbstdepression sind zu beklagen.

Ins Kino gehen, verreisen, heiteres Beisammensein in geselliger Runde? Zu öde, zu stressig, zu nervig.

Apropos verreisen. "Hass" ist ein starkes Wort. Doch reicht es mitnichten, um das zu beschreiben, was einem durch den Kopf geht, wenn hier am Hafenrand wieder die Horden beschissener Touristen einfallen. Das Schlimmste ist, dass es sich dabei ja beileibe nicht um Fernreisende aus aller Welt handelt, mit denen man ja noch klarkommen könnte. Nein, das Gros dieser Leute ist inländisches Gesichts-Prekariat. Die dicken Kinder aus Landau, Kegelgesocks aus dem Rheinischen, Ostgoten-Abschaum, den man - so leid es mir tut - schon aus 100 Metern Entfernung mühelos outet. Diese Mandys und Sylvios mit obskurer Haartracht, seltsamer Oberbekleidung und unorthodoxem Parkverhalten. Und die Ferien haben noch gar nicht begonnen....

Ich bin von meinem Thema abgeglitten.

Aufkommende Langeweile. Netflix? Dieser ganze Hochglanz-Scheiß lässt mich völlig kalt, können mir andere Leute noch so von irgendwelchen Serien vorschwärmen... interessiert mich nicht die Bohne. Außerdem finde ich in allem, was einen heutzutage zerstreuen soll, diesem ganzen Schnickschnack, keinerlei Ansätze, um es in meinem Sinne weiter verarbeiten zu können. Ein Glück, dass der exquisite Klüngel, der hier in regelmäßigen Abständen unterhalten werden will, auch nicht unbedingt zum klassischen Mainstream gehört.

Allein der Fakt, sich ausgerechnet solch einen notorisch erfolglosen Fußballclub ausgesucht zu haben, macht uns schließlich bereits zu Randständigen der Gesellschaft, möchte ich meinen. Und dennoch will ja niemand vor dem Münchener Rathaus gelangweilten Multimillionären, die nicht mal richtig vom Balkon runterjubeln können, huldigen.

Ich gleite weiter ab.

Nach längerem Abwägen habe ich mich nun doch für eine Reise entschieden. Die angenehmste und kostengünstigste Tour überhaupt: Eine Zeitreise.

Ganz ohne DeLorean und Flugskompensator, aber mit einigen Perlen im Gepäck.

 

Falls Ihr also auch zu den Ewiggestrigen gehören solltet, dürft Ihr hier gern einmal täglich vorbeischauen und gucken, welche angestaubten Präsente Tag für Tag entpackt werden.

Kindheits- und Subkultur-Sozialisationserinnerungen satt. Ich scheiß Euch so mit 80er-Jahre-Müll zu, dass Euch Hören und Sehen schmerzt! ;)

Los geht es gleich mal mit einem meiner absoluten Favoriten. Vielleicht die beste Dreiviertelstunde überhaupt, die der Westdeutsche Rundfunk jemals hervorgebracht hat: