Wie gestern angekündigt hier nun also der zweite Part der Lieder mit bisher nicht erkanntem Kurvenpotential:
Wenn ich nicht irre, hat die gute Lena Valaitis damit einen formidablen zweiten Platz beim Grand Prix Eurovision de la Chanson 1981 belegt. Ist aber auch ein sehr ordentlicher Song, dessen (natürlich umgedichteten) Refrain ich mir gut im Stadion vorstellen kann. Einfach mal bei den Youtube-Einstellungen das Tempo auf 1.25 beschleunigen, dann kommt das Ganze längst nicht mehr so traurig träge rüber, sondern nimmt Fahrt auf...
An Pfingsten kann man auch mal so etwas servieren. Außerdem gibt es erstaunliche Schnittmengen, wenn man Kirchenmusik mit Stadiongesängen vergleicht. Gospelmusik ist vielleicht das beste Beispiel, ist sie doch im Grunde nichts anderes als Kurvenmusik - nur auf einem technisch zumeist viel höherem Niveau.
Dieses Ding von Roberto Carlos, dessen Namen wir ansonsten eher mit Fußball verbinden, ist zwar eigentlich nicht sonderlich ausgereift, geht aber ziemlich ins Ohr.
P.S.: Der andere Roberto Carlos hat in 370 Liga-Spielen für Real Madrid 48 Tore erzielt, Daniel Buballa hat in 148 Begegnungen für den FCSP in 2. Liga und Pokal ganz genau eine Marmel rein gestolpert. Beide sind bzw. waren Linksverteidiger. Ich weiß, Äpfel und Birnen, aber dennoch....
Emotionen sind heutzutage oft gekünzelt und affektiert. Ich mein... es ist mir doch scheißegal, wer bei "Let's dance!", "GNTM" oder "The Biggest Loser" oder wie der ganze Schmock auch heißen mag, in Tränen aus- oder komplett zusammenbricht. Von mir aus können die alle sterben.
Wenn du aber jahrelange Repression eines Staatsapparates, Haft, Bespitzelung, die volle Stasi-Klaviatur mittels Mimik anzuprangern vermagst, ist das schon große Kunst. DDR-Liedermacher-Mucke ist doch manches Mal etwas speziell, aber die Haltung ist Punkrock pur.
Außerdem ist der Song einfach großartig. Auch hier empfiehlt sich womöglich die 125 %ige Geschwindigkeit, um es sich die Melodie besser im Stadion vorstellen zu können.
