Ohrwürmer, die die Welt nicht braucht

Seit drei oder vier Tagen plagt mich ein Leiden. Dieses ist eigentlich chronischer Natur, tritt jedoch bisweilen auch in sehr schmerzhaften Schüben auf. Es handelt sich hierbei um eine plötzliche Hirn-Funktionsstörung, die in der Regel vom gemeinen Ohrwurm übertragen wird.

Ein Refrain, oder auch nur ein Teil davon, kann genügen, um mein Leben zu beeinträchtigen.

"Der Geschlechtsverkehr, der haut mi hin und her" von der Gruppe Plastix aus Wien aus dem Jahre 1981 ist das momentane Problem. Vielleicht kann ich es ein wenig auf Euch abwälzen:

Um aber nicht zu albern zu werden, sei erwähnt, dass mir die letzten Jahre, die ich mehr mit Youtubes Alternativ-Schätzen und weniger mit Euch verbracht habe, nicht zum Nachteil gereichten... ähem.

Ich bewundere durchaus die Zeitgenossen, die über Jahrzehnte hinweg in der selben Kneipe mit den selben Leuten die immer gleichen Abende verbringen können. Mit den gleichen Getränken, der gleichen Musik.

Mich stumpft das alles ab, macht auch keinen Sinn, wenn einem der Alkohol einfach nicht mehr schmeckt. Jeden Tag gilt es deshalb, irgendwie etwas Neues zu entdecken. Egal, ob es sich dabei um etwas Schräges im Stadtbild oder um musikalische Perlen handelt.

Den folgenden DIY-Film über die NDW aus dem Jahre 1981, also der Anfangsphase, als die "Neue deutsche Welle" noch geil war, kannte ich beispielsweise bis eben noch gar nicht, flasht mich aber gerade ganz gut. 1981... Nena, Markus und ähnliche Verbrecher kamen ja erst später und richteten diese interessante Stilrichtung (zusammen mit diversen Komplizen) zu Grunde. Mord verjährt nicht. Und wenn ich doch nochmal an die Macht kommen sollte, kann sich Frau Kerner aus Hagen warm anziehen...