Die nackten Fakten

Ich habe noch nie weiter als fünf Kilometer vom Stadtkern entfernt gewohnt. Ein gutes Jahr in Ottensen war dabei schon das Dezentralste.

Doch in den letzten Jahren - speziell in den Sommermonaten, wenn hier wieder eine Sau nach der anderen durch's Viertel getrieben wird - kamen oftmals Zweifel auf, ob es einem in Lurup, Fuhlsbüttel oder Tonndorf nicht womöglich besser gefallen könnte. Nicht nur, dass man sich dann quasi auf einen Schlag aller Touris, Schlagermove-Affen, Cruise Days-Dummvolk und sonstiger Ärgernisse entledigt hätte... man würde zudem ordentlich an Miete sparen. Oder gleich ganz raus in irgendwas, das Großstädter leicht verächtlich als "Pendler-Kaff" bezeichnen.

Doch dann gibt es prompt wieder solche Momente, die einen zurechtweisen und vor Augen führen, wie schnell man die Absurditäten im urbanen Raum vermissen würde.

Heute Mittag, kurz vor zwölf: Stehste an der Ampel vor den Deichtorhallen... joggt auf einmal ein Nudist an einem vorbei. Leider war der recht flott, so dass das Foto nicht ganz so viel hergibt.

Wollte auch nicht nochmal an dem Herrn heran radeln, um ein Besseres zu knipsen, da ich generell kein Freund von solchen "Handy-Gaffern" bin und außerdem schon Peterwagen-Sirenen zu hören waren, man sich in solch ein Szenario dann auch ungern einmischen möchte... ;)

Wann wohl das letzte Mal in Kaltenkirchen, Uetersen oder Geesthacht jemand gänzlich unbekleidet durch die Innenstadt gelaufen ist? Heute bestimmt noch niemand. Fakt!

Ach ja, fast vergessen. Die Krux mit den Touristen ist gerade nicht so ein Thema. Heute, viertel vor zwölf an den Landungsbrücken: