Nette Geste

Immer dann, wenn es einem selbst recht mies ergeht, alles nur noch nervt und ein schlechtes Gefühl auf der Haut hinterlässt... ist es wichtig, dass einem ein Angebot der Hilfe, eine Option der Schmerzlinderung widerfährt.

Und als Fan des FC St. Pauli geht es einem in regelmäßigen Abständen nicht gut. Das sind offenbar Naturgesetze, gegen die man ankämpfen kann, am Ende aber immer zweiter Sieger bleibt.

Wenn dann jemand für dich da ist und alle Hebel in Bewegung setzt, um dir das Leben zu erleichtern, ist auch mal ein Wort des Dankes fällig.

Dazke hsv! Wann war das mit der Papierkugel gegen Bremen? Vor elf Jahren? Seitdem unternimmt dieser Verein wirklich alles erdenklich Mögliche, um hier für zumindest passable Laune zu sorgen.

Wieder solch eine plumpe Nummer, um den Lokalrivalen zu verhöhnen, werden nun manche Leute denken. Auf Platz 17 mit einem Sieg aus neun Partien sollte er mal tunlichst die Fresse halten und sich um den eigenen Mist scheren.

Um jedoch aufrichtig zu sein, muss ich gestehen, dass das inzwischen gar nicht mehr die Triebfeder für derlei Beiträge ist. Mittlerweile spielt tatsächlich eine ganz gehörige Portion echter Dankbarkeit mit herein. All die kleinen Skandale, die großen Enttäuschungen, der stete Verfall. Das Geschäftsgebaren, die Vorführung am Nasenring durch den greisen Milliardär, die dennoch immer wieder keimende Großmannssucht, da man ja ein "ganz großer Verein" sei, ein Dino, der nur wachgeküsst werden müsse... das ist schon großes Kino! Es fällt mir deshalb auch immer schwerer, diesen klassischen "Fussball-Hass" vorzuleben, denn wie soll ich ein derart antipathisches Gefühl gegen etwas entwickeln, das einem seit geraumer Zeit in kleinen Happen das Leben versüßt? Wenn die Rothosen diese Saison abermals Vierter werden sollten, werde ich womöglich sogar nicht mehr davor zurück schrecken, beiläufig Halbsätze wie "mein zweitliebster Club" fallen zu lassen... ;)

 

Weil wir ja nun schon beim Thema sind, möchte ich diesen NDR-Retro-Beitrag ins Spiel bringen. Feld-Handball war ja nun deutlich vor meiner Zeit, doch immer, wenn davon die Rede ist, was zugegebenermaßen nicht all zu häufig der Fall ist, bleibt eine gewisse Faszination zurück. Und Fragen. Warum es die Sportart so nicht mehr gibt, beispielsweise.

Die Rauten gegen den TV Krefeld-Oppum aus dem Jahre 1965. Den Platz am Rothenbaum gibt es mittlerweile fast dreißig Jahre nicht mehr, ist jetzt alles mit teuren Eigentums-Appartments bebaut. Luxusbauten, Fussballstadien - dafür war Geld da. Bei Minute 2:05 seht Ihr im Hintergrund die damals neue Turnhalle der Grundschule Turmweg, in die ich zwei Dekaden später ging. Das olle Ding steht da heute immer noch unverändert, was zeigt, dass der Geldhahn bei Belangen der Bildungseinrichtungen gern mal klemmt.

So, hier das dazugehörige Video: