Sachen gibt's...

Ich halte mich sicherlich nicht mit jedem Aufkleber auf, bei dem sich der FCSP oder Teile seiner Anhängerschaft in irgendeiner Weise mit einem anderen Fanlager optisch verbünden. Da hätte ich ja auch gut zu tun...

Ich weiß ja nur zu gut, woran das liegt, dass unser Club derart viele "Komplizen" hat - an Manchem damals war ich ja selbst nicht ganz unschuldig. Mir ist das aber seit geraumer Zeit zuviel des Guten. Gefiel mir besser, als wir damals noch zu einem richtigen Hassobjekt taugten, an dessen Existenz sich noch niemand gewöhnt hatte. Eigentlich ist es Quatsch, aber bisweilen bin ich ein wenig neidisch auf Hansa Rostock, die sich bis heute erfolgreich jeder Liaison verweigern. Das ist zumindest eine klare Kante.

Zurück zu dem Fundstück, das Herr Kjergen in Lübeck aufstöberte. Stuttgarter Kickers?

Guck ich nach dem Duschen den eigenen Leib hinunter, prangen da ja schon ein paar Narben, zwei oder drei sogar mit Fußballbezug. Mein Favorit ist die Aufstiegsnarbe vom Bornheimer Hang 1995. Auf fast zehn Zentimeter Länge die Bauchdecke am zackenbesetzten Uralt-Zaun aufgeschlitzt, aber aufgrund von Suff und Euphorie über den quasi nicht mehr zu nehmenden Erstligaaufstieg keinerlei Schmerz verspürt. Erst auf der Rückfahrt auf Höhe Kassel entdeckt, dass da mitnichten Ketchup sondern ein halber Liter Blut das Shirt getränkt hatte. Wider Erwarten blieb in der Folgewoche aber die vorprammierte Blutvergiftung aus.

Die Freude war damals auch deshalb so groß, weil die vielleicht schlimmste Wunde, die dem FC bis dato verpasst wurde, durch die Rückkehr in die Belle Etage endlich verheilen konnte. Die Rede ist natürlich vom dritten Relegationsspiel 1991 im Parkstadion, als der Traum, die vielleicht schönste braunweiße Phase aller Zeiten, plötzlich vorbei war.

Dafür durften sich nun die Kickers vom Degerloch für ein Jahr im gähnend leeren Neckarstadion an Erstligafußball versuchen, ehe sie peu a peu in der Versenkung verschwanden.

Dreißig Jahre später immer noch Unbehagen zu haben, wenn es um die Nr. 2 aus der Schwabenmetropole geht, ist schon sehr nachtragend, aber der Stachel steckt immer noch tief - wenigstens nicht in der Bauchdecke!  ;)