Gerade eben erst gesehen, welches Thema gerade für Aufruhr beim FC St. Pauli sorgt. Mit dem Nahen Osten wollte ich mich heute Abend eigentlich nicht mehr inhaltlich auseinandersetzen. Außerdem sind offensichtlich unlösbare Konflikte, bei denen die jeweiligen Parteien auch nach Jahrzehnten gefühlt keinen einzigen Zentimeter aufeinander zugekommen zu sein scheinen, sehr ermüdend. Um es ganz platt auszudrücken: Das einzig Gute daran ist, dass es nicht genau vor der Haustür stattfindet. Oder halt doch, was mich zum Thema bringt.
Fussballprofis werden umsorgt wie kleine Königskinder. Sie haben Berater, Betreuer und pipapo. Wieso aber kommt es immer wieder vor, dass sie sich auf dem Parkett "sozialer" Medien der Länge nach hinmaulen?
Medien-Schulung ist doch wohl üblich, sonst wären 99% aller Spieler-Interviews nicht derart einstudierte worthülsige Plattitüden. "Wichtig ist nur die Mannschaft, nicht etwa meine drei Tore, blablabla..."
Und trotzdem schaffen es wöchentlich irgendwelche (Ex-)Kicker, mit einer Äußerung, einem Verlinken oder dergleichen für Wirbel oder sogar die Auflösung ihrer Arbeitsverträge zu sorgen. Warnende Beispiele gibt es genug, doch die Naivität obsiegt erstaunlich oft.
Nun wollen wir ja alle mündige Akteure mit eigener Meinung, zugegeben. Aber die Art und Weise, wie zugelassen wird, dass sich oftmals junge Spieler mit einer komplett anderen Sozialisation, ganz anderen Backgrounds etc. auf dieses mediale Glatteis bewegen, ohne zu berücksichtigen, wie schnell so etwas zum Eigentor werden kann, möchte ich unprofessionell nennen.
Eigentlich wäre es mir am liebsten, wenn Fussballer überhaupt keine privaten Profile haben dürften. Gilt genauso für Spielerfrauen. Dana Diekmeiers jüngste Versuche, ihren Mann gegen Hasskommentare dümmlicher Rautenfans per Posting zu verteidigen, verhöhnte durch diverse Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler in geradezu gnadenloser Manier die eigene Muttersprache...
Facebook, Twitter, WhatsApp, Instagram usw. machen immer nur Ärger. Handys waren anfangs noch okay, aber nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem Smartphones die Macht über unser aller Leben ergriffen.
Vor ein paar Tagen mal wieder einen Filmklassiker geguckt. "1984" in der 1956-Fassung. Nach kurzer Zeit wird einem klar, dass "Alexa", Ortungstechnik im Telefon und all die im Internet hinterlassenen Spuren nichts anderes als Methodik ist, genau solch einen Totalitarismus, wie er bei Orwell beschrieben wird, in die Tat umzusetzen:
Ihr merkt, ich drifte ab. Außerdem erscheint es auch etwas seltsam, einerseits Spielern samt Familie die Meinungsäußerung via social media verbieten, andererseits totalitäre Regime und deren technische Hilfsmittel anprangern zu wollen.
Eigentlich wollte ich ja auch mit einem gänzlich anderen Video um die Ecke kommen. Diese David Bowie-Bildbearbeitung, die ich vor ein paar Tagen gezeigt habe, geht jetzt auch als Kleber in die Produktion. Gestern sah ich eine überaus interessante Arte-Doku über dessen Karriere-Beginn, der relativ lange überaus erfolglos ausfiel:
Die Mutter ist ja auf jeden Fall wie eine Blaupause aus einem Horrorfilm...