Langsam wird's unheimlich. Und das, obwohl der ehemalige Angstgegner aus Heidenheim ohne den Schnatterer auch den letzten Schrecken verloren hat. Spätestens seit heute.
Der Spielverlauf vorhin war ja wohl komplett unsanktpaulianisch - zumindest der der zweiten Halbzeit. Wie oft hatten wir dort unten in den vergangenen Jahren den Hintern versohlt bekommen? Eine ernst gemeinte Frage, denn all den Horror von früher habe ich aus dem Gedächtnis gestrichen, damit mehr freier Datenspeicher bleibt, um möglichst viel vom neuen FC St. Pauli aufsaugen zu können. Sätze wie "ich kann meinen Verein überhaupt nicht wiedererkennen" kommen selten ohne einen negativen Tonfall aus, doch in diesem Fall drückt er die ungebremste Begeisterung darüber aus, dass sich plötzlich - nach 30 Jahren Hängen und Würgen - alle spielerischen Unzulänglichkeiten in Luft auflösen. Dennoch hat eiinen diese lange Zeit natürlich geprägt und einen nicht zu leugnenden Hang zum Pessimismus verpasst. Gedanken an Aufstieg und ähnliche Meriten sind daher auch noch nicht aktuell, aber das regelmäßige Abstreifen dieses altbekannten braunweißen Verlierer-Habitus ist einfach eine Wonne. Einfach mal genießen!