Hvil i Fred!

Todesnachrichten, die einem bei der morgendlichen Internet-Presserunde begegnen, rufen bei mir sehr unterschiedliche Reaktionen hervor.

In seltenen Fällen entfährt mir ein Anflug von Jubel, wenn extrem unliebsame Zeitgenossen die gerechte Strafe widerfährt. Das ist jedoch wirklich die Ausnahme, denn letztlich wünsche ich doch erstaunlich wenigen Menschen ein abruptes und endgültiges Verschwinden von der Bildfläche, was mich ein wenig an meinem Misanthropie-Status zweifeln lässt.

Dann gibt es Ableben, das mich kurze Sekunden inne halten lässt, ansonsten aber nicht das Potenzial besitzt, ganze Tage zu vermiesen. Volker Lechtenbrink und Ted Herold waren zuletzt solche Kunden. Beide immerhin knapp 80 geworden, und erstaunlicherweise beide mit ihrem Schaffenshöhepunkt noch vor dem ersten richtigen Bartwuchs ("Die Brücke" bzw. "Ich bin ein Mann").

Und dann gibt es noch (mehr oder minder) Prominente, deren aus dem Leben Scheiden mich doch zermürbt. Ich mein', so ne Mopo-Nachricht wie "Norwegischer Youtuber tödlich verunglückt" klingt ja beinahe schon lapidar. Wer sich in die Wildnis begibt, kommt darin um... ja ja, klar.

Tor Eckhoff a.k.a. Apetor hingegen war keiner dieser landläufigen Naturburschen, die mittels eigenem Outdoor-Survival-Kanal Chips fressende Couchpotatoes belustigen und sie zum "Liken und subscriben" überredete, um von der Monetarisierung der Videos den eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Eine wunderbare Mischung aus Roald Amundsen, den Bushwrackers und Harald Juhnke (in Wodka-Laune).

Nun ist der gute Mann, der erwiesenermaßen kein Frostködel war, im Eis eingebrochen und verstorben. Eines meiner Vorbilder für die These, dass es durchaus möglich ist, auch im bereits fortgeschrittenen Alter noch großartige Albernheiten zu veranstalten. Schöner Mist!

Hier mal ein kurzes Fallbeispiel: