Dies und das

Sehen wir der Wahrheit ins Auge: Eigentlich habe ich im Augenblick nichts wirklich auf der Pfanne, das hier verbraten werden müsste. Trotzdem muss der Mensch ja essen...

Nicht, dass mir nicht einige Dinge auf den Magen schlügen - "schlügen" klingt schön in einer Zeit, in der fast niemand mehr fehlerfrei einen Konjunktiv ohne die Zuhilfenahme eines "würde" bilden kann - aber die Nöte, die mich in braunweißer Hinsicht wirklich umtreiben, mag und kann ich gar nicht via Internet in die Welt posaunen, weil sie dort nicht hingehören.

Um aber hier nicht noch mehr Bringschuld anzuhäufen, gibt es nun einen kurzen Bummel durch die bunte Welt der bewegten Bilder, die hier zuletzt liefen:

Erinnert sich jemand noch an den Film KIDS von 1995? Halte ich für durchaus möglich, denn das ist ja schließlich ein recht bekannter Streifen. Fast hätte ich das verbotene Wort "Kult" bemüht...

Die Szene, wie die Halbstarken in der Drogenbude in einer Runde sitzen, während sie in infantiler Weise Sexualpraktiken diskutieren und Lachgas inhalieren? Großartig dabei sind die Skateboardvideo-Sequenzen, die im Hintergrund im alten TV-Gerät der Bruchbude laufen, weil sie in gewisser Hinsicht dem ganzen Szenario Ästhetik verleihen.

Bei mir läuft auch immer etwas hintergründig ab, weil ich eine stete Geräuschkulisse brauche, deren Klänge mich einerseits vegetativ entspannen und andererseits den ganzen Alltagslärm der Nachbarn halbwegs übertönen. Momentan ist Vorweihnachtszeit - die mit Abstand beschissenste Phase im Jahr. Christkindterror, um 16 Uhr dunkel und immer nasskalt. Juckt dich nicht, denn dein Porsche SUV ist immer perfekt klimatisiert? Mich schon, denn ich lege 100 Prozent meiner Wege auf dem Fahrrad zurück. Eigentlich bin ich relativ zufrieden, wie mein Leben bisher lief, aber einen Gedanken kriege ich derzeit nicht aus dem Schädel: Warum habe ich mich nach dem Commodore Amiga nicht mehr für Computer interessiert? Irgend so ein nerdiger IT-Spezialist hätte man werden sollen, irgendwann nach Silicon Valley umsiedeln, Jahre später die US-Staatsbürgerschaft ergattern, um dann - nach dem Verkauf von Lizenzen an Apple, IBM oder dergleichen - den ganzen Tag sorgenfrei über die südkalifornischen Berge radeln zu können.

Tja, den Plan hätte ich mal 30 Jahre früher schmieden sollen, dann müsste ich mich nicht weite Teile des Tages mit Safa Brian-Videos trösten. Ich komme nach Stunden des Pedalierens in dem Bürgerkrieg da draußen, der sich mit der wenig verdächtigen Bezeichnung "Straßenverkehr" tarnt, wieder daheim an... um mir dann stundenlang Radfahrvideos anzugucken. Da liegt doch ganz offenbar irgendwas im Argen bei mir.

Bin eigentlich auch eher ein Junge für die Straße ;) und nicht so wirklich der Mountainbiker vor dem Herrn. Verweisen möchte ich dennoch an dieses Filmchen, dass diese Zweirad-Sparte in ihren Anfängen zeigt. In Jeans und auf handelsüblichen Rädern. Doch, das hatte schon Charme:

Die letzten fast zwei Jahre Pandemie wurden zudem viele Filme geguckt, die vorher an mir vorbeigegangen, oder aber länger nicht geschaut worden waren.

Mittlerweile bin ich auf Serien umgeschwenkt, weil es auf diesem Gebiet noch einiges abzugrasen gibt. Ich weiß, Netflix-Kunde zu werden, wäre vermeintlich naheliegend. Aber diese neumodische Optik sagt mir einfach nicht zu.

Damit das hier jetzt nicht all zu dröge wird, nun mal ein nettes Fundstück, das ich heute machte. Familie Heinz Becker:

Wir alle kennen die Famile Feuerstein. Oder Tom & Jerry. Viele der alten Hanna-Barbera-Produktionen sind hierzulande jedoch nie oder erst deutlich später und dann ohne, dass jemand davon Notiz genommen hätte, erschienen.

"Dastardly and Muttley" aka "Fliegende Männer in tollkühnen Kisten" ist solch ein Fall. Von 1969 bis 71 auf CBS erstmals gelaufen. In Deutschland erst 1995 auf RTL II. In Italien hingegen war der kichernde Köter schon früh populär, weshalb er auch Einzug in die dortigen Kurven hielt:

Davon habe ich mich inspirieren lassen und das Ganze in einen passenden Kleberentwurf umgemogelt:

Wen das jetzt alles gelangweilt haben sollte, dem oder der sei ein Ausdruck des Bedauerns mit auf den Weg gegeben. Immer noch besser als bei den Rauten, denn bei denen gibt es überhaupt keine Show: