Nachdem ich heute Vormittag schon etwas unmotiviert jede Form von E-Sport herabgewürdigt habe, will ich nun auch an Mutter Natur noch ein wenig herumnörgeln, wenn es genehm ist.
Erst hielt sich der Gedanke, meine Ohren wollten mir einen Streich spielen, doch heute konnte er bei seiner emsigen Arbeit beobachtet werden. Okay, die Wölfe sind wieder heimisch hierzulande und der Waschbär dringt langsam aber sicher in die Großstädte vor. Aber ein Buntspecht inmitten des Getöses des südwestlichen Zipfels St. Paulis?
Wem Hagenbeck zu teuer und Walsrode zu weit weg ist, kann jetzt mit seinen Kindern auch einen Ausflug ein paar Straßen weiter machen, um Woody Woodpecker bei der Arbeit zuzugucken.
Klingt erstmal ganz putzig, ist aber eine loose-loose-Situation. Ich mein, mal ehrlich, da kann sich der kleine Kerl noch so die Birne weich picken... die Brautschau wird nicht von Erfolg gekrönt sein, wenn der nächste Artgenosse über zehn Kilometer entfernt herumflattert. Ich zitiere Wikipedia:
Dem Anlocken der Weibchen in der Balzzeit und der Revierabgrenzung dient das „Trommeln“, eine sehr schnelle, bis 2 Sekunden dauernde Folge von 10 bis 15 Schnabelschlägen
Besonders aktiv ist der Vogel entlang der Trommelstraße - Nomen est omen.
Der zweite Verlierer bin ich selbst, denn was anfangs noch recht lustig und faszinierend war, nervt inzwischen nicht zu knapp. Im Wald werden die Geräusche schnell geschluckt, aber wenn Hochhausfassaden einen trichterförmigen Resonanzkörper bilden, kann das ein ohrenbetäubender Lärm werden.
Genug gemeckert. In der nächsten Folge Kiezkieker-Daktari: Braunbär-Sichtung in der Fischbeker Heide. Oder so ähnlich.