Altes neu entdeckt

Bin die letzten Tage in Sachen musikalischer Untermalung in den Rock-Garagen der "Mid-Sixties" unterwegs gewesen.

Ich halte es für kein all zu weites aus dem Fenster Lehnen, die Behauptung aufzustellen, dass auf jeden Hit der 60er-Jahre - und das dürften (je nach Auslegung) spielend tausend Stück gewesen sein, da die Beatles ja schon fast einhundert dazu beitrugen - mindestens zehn weitere Smasher veröffentlicht wurden, die es aus irgendwelchen Gründen nie in die Charts geschafft haben. Ein Oldie erlangt seinen Status schließlich (fast) allein dadurch, dass er immer und immer wieder gehört wird. Im Radio, im Werbefernsehen, bei Spotify etc.

Apropos Beatles. Ich würde gern mal das Tantiemen-Konto von Paul McCartney einsehen. Die letzten 52 Jahre nach Bandauflösung... 100 000 Radiostationen weltweit. Die Zahlenreihe rotiert bestimmt schneller als der Neuverschuldungszähler beim Bund der Steuerzahler. Müsste der nicht mittlerweile viel reicher sein als der Tesla-Arsch und der haarlose Amazonist?

Nun gut, ich schweife ab.

Mitte der 60er, simple Gitarrenmusik, Unmengen von Aufnahmen. Kurze und einfach gestrickte Songs zu machen ist nicht so leicht, wie es klingen mag. Massenhaft Erdreich, das es abzutragen gilt, um doch den ein oder anderen Nugget zu finden.

Hier meine drei heutigen Goldstücke, die Ihr sicher noch nicht kanntet, falls nicht Mann oder Frau vom Fach:

Ein Refrain, ein crazy Gitarren-Riff, ein Ohrwurm:

Verrückt. Das Orgelsolo auf halber Song-Strecke... magnifique!

Yes, yes, yes:

Kommen wir nun noch zu etwas aus den Mid-50s. Gestern sah ich diese Reklame:

Ja, der gute Billy hat mit seinen mittlerweile 67 Lenzen zwar das Rentenalter erreicht, ist aber noch immer aktiv.

Es freut mich, dass hier auf dem "Früher war alles besser-Blog" auch mal Gegenbeweise geliefert werden können.

Und wieder: Beatles. Deren zweite Hälfte ihrer Schaffenszeit war viel genialer, wertvoller und mithin besser als die erste. Ähnlich - wenn auch im viel kleineren Rahmen - verhält es sich mit dem Wasserstoffgebleichten Pop-Fossil aus England.

Ich mein, mal ehrlich... das hier finde ich nicht besonders gelungen, was der Herr Idol da mit 22 Jahren gesanglich abliefert. Ganz mau:

Beinahe ein halbes Jahrhundert später ist dieses einstmals eher flache Organ eine absolute Gänsehaut-Stimme. Wahnsinn, wie gut der alte Sack ist: