Durchgezogen

Viele von Euch haben doch sicher das Euro League-Finale gestern geschaut.

Vor der Partie schäumte in mir schon wieder der Verdruss über unser Rückrundenunvermögen hoch, denn immer nur anderen Fans beim Jubeln zuzugucken, passt bei mir langsam aber sicher nicht mehr auf die braunweiße Kuhhaut.

Gedanken darüber, wo wir nun stünden, hätten wir einen Kapitän wie Sebastian Rode gehabt. Einen Leader.

Und dann wird dem nach fünf Minuten die hohe Stirn derart aufgeschlitzt, dass er letztlich vermutlich einen halben Liter Blut verlor. Beim Anblick der Zeitlupe dieses chirurgischen Eingriffs mit Fußballschuhstollen, dachte ich sofort, dass der keine Sekunde an Auswechselgedanken verschwendet. Und bei jedem dann folgenden Kopfball-Duell, das er in Dieter Hoeneß-Manier bestritt, gedacht, dass genau das der Spirit ist, der dem FC St. Pauli abgeht.

Dieser Mangel betrifft nicht nur die Moral, sondern tritt ja auch beim Nervenkostüm zu Tage. Die Elfer waren ja wohl das Nervenstärkste, das ich zuletzt irgendwo gesehen habe. Wie der Kostic das Ding flach mit geschätzten 140 Stundenkilometern in die Machen geprügelt und Borré den Ball in den Torwinkel gezirkelt hat... Respekt!

Vielleicht bekamen die Frankfurter aber auch nicht wochenlang eingeredet, dass sie überhaupt nichts erreichen müssen und immer nur rauf's Feld gehen sollen, um Spaß zu haben...

So, das soll's auch schon gewesen sein mit dem Blog-Eintracht, äh, Eintrag.