Wieder etwas gelernt

In den vergangenen Tagen lief mir häufiger Kurt Cobain über den Weg. Okay, viel laufen tut er bekanntlich schon länger nicht mehr, liegt er ja vermutlich eher in Seattle unter der Erde. Mal sehen was Wikipedia dazu zu sagen hat:

 

Am 3. Juni 2008 wurde bekannt, dass Cobains Asche im Mai 2008 aus dem Haus seiner Witwe Courtney Love gestohlen wurde. Sie hatte die Asche jahrelang in einer Tasche in ihrem Kleiderschrank aufbewahrt.

 

Oha, Courtney Love nennt aber auch einen gehörigen Sockenschuss ihr Eigen, sofern diese Ferndiagnose erlaubt ist.

Nun gut, was wollte ich? Ach ja, überall war zuletzt Nirvana. Jugendliche in Bandlogo-Pullovern und mit ähnlichen Devotionalien, Im Supermarkt, wo sie einem sonst immer mit so einem Hipster-Deutsch-Pop-Gedudel mit Weichspül-Lyrik auf den Butterkeks gehen, wird plötzlich "In Bloom" gespielt. Noch während man sich darüber wundert und an einer Rotphase auf Grün wartet, lacht einen ein Streetartsticker mit seltsamer Mischung aus offensichtlicher Grunge-Verehrung und abgesägten Schrotflinten an. Nun wurde es schon seltsam, aber als ich dann eben den Rechner anwarf, wie immer Musik anmachte, führte mich der Youtube-Algorithmus schnurstracks zu jemandem, der schon 45 Jahre vor dem vielleicht letzten (nicht gealterten) Rockstar das Zeitliche segnete. Kennt Ihr Leadbelly? Nein? Keine Schande, weil es mir bis vorhin genauso ging, aber sicherlich eine Bildungslücke:

https://de.wikipedia.org/wiki/Leadbelly

 

Das hier kennen doch vermutlich alle ungefähr Gleichaltrigen, haben wir es doch auf MTV sicher mehr als nur einmal gesehen. Am Anfang erwähnt und lobpreist Kurt Cobain auch den von mir hier vorgestellten Blues-Musiker:

 

Und jetzt hört euch das mal an:

Ich bin ein erbitterter Feind all dieser ausufernden Digitalisierung des Alltags und klammere mich an alles Analoge, bevor es mir weggerissen wird. Aber eine Ausnahme muss immer wieder mal betont werden: Ohne Youtube - immer in Verbindung mit einem funktionierenden Ad-Blocker - wären meine allabendlichen Zeitreisen nicht denkbar. Habe keinen DeLorean und die Plutoniumlieferungen aus Libyen kommen auch nicht immer rechtzeitig an, doch dieses Videoportal nimmt einen zuverlässig mit auf die Reise und bildet einen auch im fortgeschrittenen Alter ohne Unterlass.

Diesen achtzig Jahre alten antifaschistischen Blues kannte ich nämlich ebenfalls noch nicht, um nochmal auf den vorgestellten Künstler zurück zu kommen: