Neue Strategien

Versuche, die darauf abzielen, eigenen Trott aufzubrechen, ausgetretene Pfade zu verlassen, kosten mich in der Regel einige Überwindung und sind ausgesprochen selten von Erfolg gekrönt. Wir alle sind Gewohnheitstiere, aber wenige Mitmenschen dürften in derart festgefahrenen Handlungsabläufen "gefangen" sein, wie das bei mir der Fall ist. So flexibel wie eine Eisenstange.

Dennoch verbleibt immer der Wunsch, Dinge zu ändern. Nicht morgens in die jahrzehntelange Abfolge Kaffee, Morgentoilette, Zähneputzen einzugreifen, sondern mehr inhaltlicher Art hier auf dem Blog und speziell in den Print-Ausgaben.

Skurrile Kleber, sonstige Absurditäten im öffentlichen Raum, Rauten-Bashing und eine Prise Musik aus besseren Tagen... werden hier weiter den Ton angeben. Aber neue Rubriken, längere Texte über (hoffentlich) interessante Themen und mehrtägige Serien wären mal eine erfrischende Abwechslung. Es mangelt auch wahrlich nicht an Berichtenswerten, das so komplex ist, dass es nicht auf die Schnelle auf einer DIN A4-Seite abgehandelt werden kann. Das Ganze ist aber sehr aufwändig, mit viel Arbeit verbunden, weil ich ein sehr langsamer Schreiber bin, der alles nochmal ein halbes Dutzend Mal durchliest und abändert, sich manchmal minutenlang nicht für eine bestimmte Vokabel entscheiden kann.

Die nächsten Tage will ich versuchen zu beschreiben, warum das ganze "Ultras-Ding" Ende der 90er für solch eine Zäsur im eigenen Leben sorgte. Warum es einen mittlerweile anödet - ganz gleich, ob in Norwegen, Deutschland oder Italien stattfindend. Was Spaghetti-Western, weitgehend analoge Jugend und Bildungsferne damit zu tun haben. Was "Style" bedeutet. Weshalb das Gralhütertum in Sachen Fankultur, gern auch "ungeschriebene Ultras-Gesetze" genannt, nach denen sich bekanntlich die meisten Kurven-Trottel hierzulande richten, völliger Quatsch ist. Warum es nicht möglich zu sein scheint, wirklich geile Aktionen durchzuziehen und innovative Trends zu setzen. Warum der Kampf gegen Langeweile, Müßiggang und ewige Reproduktion immer einer gegen Windmühlen ist.

Ihr versteht kein Wort mehr?

Okay, morgen fängt diese Kurzserie an und wird versuchen, so in medias res zu gehen, dass Ihr auch etwas davon habt.

Bis dahin nur kurz ein stilistisches Fallbeispiel der FEDAYN FOLIGNO aus den 80ern:

"Wir kennen keine Gnade, nur Gewalt"... Dazu Yin und Yang- und ein Om-Zeichen. Das ist so dumm, dass es nur noch lustig ist.

Morgen dann hier weiter mit Italo-Western-Optik, Bud Spencer, Terence Hill und den Ursprüngen...