(Ent-)Werte(t)

Ich lasse mal einfach den ganzen Part darüber, wie mies das zurückliegende Wochenende gelaufen ist, weg. Ebenso unterlassen wir heute Forderungen nach ganz offenbar dringend nötiger Verstärkung im Offensivbereich.

Nicht, dass dazu hier keine Meinung bestünde, aber wirklich Neues, womöglich gar Interessantes, würde dabei nicht zustande kommen.

Deshalb lieber ein genervtes Meckern über andere Tiefschläge:

Dass unsere Club-Führung nur dann auf ihre viel zitierten Werte pocht, wenn sie eben diese auf unterschiedliche Weise monetarisieren kann, weiß jeder Fan, der seine Grundnaivität abgelegt und eigene Eindrücke beim Blick hinter die Kulissen gewonnen hat.

Wenn hehre Ziele sogar der Geschäftsidee zuwider laufen, werden dir ohne Ende Steine in den Weg gelegt. Du sollst konsumieren, am besten zehn überteuerte Ekel-Astras pro Spiel in dich reinkippen. Wie?! Abstinenzler?! Fragt mal bei den Weiß-Braunen Kaffeetrinkern (gut, macht Ihr natürlich nicht, klingt aber gut am Satzanfang...), wieviel Unterstützung die von Vereinsseite bekamen, um endlich ihren alkfreien Getränkestand zu starten. So etwas wie Suchtprävention ist halt nicht gern gesehen, wenn man doch zu gutem Teil vom Suchtverhalten des eigenen Anhangs lebt. So scheinheilig.

 

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Ganz böse... aber nur, wenn es andere machen.

Werde jetzt nicht mein Auskotzen über die "Turbojugend-Tage" wiederholen. Das Elend habe ich letztes Jahr schon hinreichend beschrieben. Dass (aufgrund von Vitamin B und Vermarktungsmöglichkeiten) solch ein Mist quasi von Anfang an offiziell von Vereinsseite promotet wurde und wird, ist ein weiterer Schlag in den Nacken. Diese Veranstaltung ist mittlerweile übler als der Schlagermove. Wenn die Schlager-Trottel kommen, fahre ich halt fünf Stunden mit dem Fahrrad raus. Die Denim-Hipster nervten hier am Hein Köllisch-Platz bereits am Mittwoch. Um dem komplett aus dem Weg zu gehen, musst du richtig verreisen. Auch die Kotze- und Pissebelastung im Hauseingang war deutlich höher als das, was die Prilblumen-Ärsche vor ein paar Wochen hier abzogen.

Letztere brüllen auch nicht morgens um halb fünf herum, dass sie eine "Erectiiiiooooon!" hätten. Apropos. Ist das hier etwa die Bildsprache, mit der sich unser Verein in Verbindung gebracht sehen möchte?

Aber auch der braunweiße Anhang wird hier nicht mit Kritik verschont. Dass die Verschandelung der Wasserkante in St. Pauli-Süd (so gut wie) keine Reaktion mehr hervorruft, ist eigentlich schon nicht mehr neu, scheinen sich alle dran gewöhnt zu haben. Vielleicht lässt ja die Tatsache, dass manche Ecken inzwischen aussehen, wie ich mir die Wände auf'm Volkspark-Klo vorstelle, jemanden aus dem eigenen Konsumverhalten ausbrechen:

Bernhard Nocht-Straße:

Hafenstraße: