Comeback

Eyeyey, vier Tage Funkstille hier sind eigentlich doch etwas zu viel. Es war einfach zu viel zu tun... ach, warum dreist herumlügen: Hatte einfach keinen Bock während der Hitzewelle.

Nun machen wir aber weiter im Text. Muss mich noch ein wenig abkühlen, hatte justament eine lustige Begegnung an der Ecke Reeperbahn/Lincolnstraße. Stehe mit drei jugendlichen Pseudo-Gangstern an der roten Ampel. Auf der anderen Seite eine Person, die relativ offensichtlich nicht hetero ist. Prompt fangen die Delinquenten mit ihrer Hetze an; akustisch temperiert, so dass das Ziel ihrer Aggressionen keine Notiz davon nimmt. Das Lustige daran ist, dass zwei der drei GIVENCHY-T-Shirts tragen. Da konnte ich mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass es sich bei ihrer "Ghetto-Uniform" um Produkte von Hubert de Givenchy handelt. Der Hinweis, dass eben jener Modeschöpfer zeitlebens "meeeegaschwul" war (muss es ja so ausdrücken, dass es von den Halbstarken auch verstanden wird), führt zu einem kurzen verwirrten Schweigen, das ich nun zum Überqueren der Straße nutze, ehe dann doch noch die erwarteten Plattitüden wie "Hurensoooohn" oder "ich ficke deine Mutter" folgen.

Das will ich sehen, wie die erst in Ohlsdorf die Urne exhumieren und sich dann beim Penetrieren des Ganzen versuchen...  ;)

Mittlerweile habe ich die Hoffnung, dass diese bildungsferne Vollversager-Möchtegern-Rapper-Kultur doch noch irgendwann von einer profunderen Jugendbewegung abgelöst wird, komplett aufgegeben.

Drei bis fünf Jahre lang waren früher die Halbwertszeiten der Genres. Es geht aber nicht mehr um Abgrenzung von älteren Generationen, Lust auf Experimente oder gar Kreativität, sondern einzig und allein darum, die Unterschicht abzumelken. Nicht um künstlerische Progression, nur um monetäre Interessen.

25 Jahre Monokultur. Und ich gehe jede Wette ein, dass die Scheiße noch mindestens ein weiteres Vierteljahrhundert andauern wird. Irgendwann vermutlich nicht mal mehr in Form sich halbwegs reimender Sechstklässler-Lyrik, sondern vielleicht nur noch mit Grunzlauten vorm Lambo oder AMG.

 

Aber wann genau fing der Schmock eigentlich an? War es folgendes Album?

Und das war von Kool Savas, seines Zeichens einer der Begabtesten in dem Fach, der später noch großartige Sachen abgeliefert hat. Auch die Beats sind ziemlich geil. Aber die Texte im Stil eines von der Pubertät gequälten Flaum unter der Nase Tragenden könnten durchaus die Büchse der Pandora geöffnet haben.

Naja, lassen wir das, bringt uns ja auch nicht weiter im Leben.

Eigentlich wollte ich nun noch vom gestrigen Heimspiel erzählen. Davon, dass ich nun nach Jahrzehnten wieder meinen Stammplatz im Block1 habe. Wie es mir dort gefiel, allgemeine Randnotizen über Support, Gästeanhang und pipapo.

Das machen wir aber erst morgen, denn meine Körperspannung lässt gerade eilig nach...