Hefte & Romane

Soooooo.... der Versand ist mehr oder minder über die Bühne gebracht. Heute Abend gucke ich nochmal durch sämtliche Mails im Postfach, ob womöglich jemand mit gültigem Abo-Fahrschein übersehen wurde. Wer am Montag skandalöserweise immer noch keinen neuen Kiezkieker im Briefkasten antreffen sollte, darf sich dann (mit allem Recht der Welt) per Mail beschweren. Mich darüber hinaus auch noch persönlich unflätig zu beleidigen, fände ich ebenfalls vertretbar.

Das Buchhalterwesen ist meine Sache nicht und der Übergang in das neue Abo bisweilen etwas holprig. Das legt sich dann aber nach dem ersten Durchgang.

Ausgabe #157 ist zudem für alle ohne Abonnement natürlich auch im Fanladen zu bekommen. Ebenso seit heute am Jolly-Tresen.

Würde nun liebend gern noch etwas weiterpalavern, aber mit dem einen Auge gehe ich bereits das Postfach der letzten Monate abermals durch und mit dem anderen schmökere ich in dem Buch, das mir Blacky aus Chemnitz dankenswerterweise vermacht hat. Ein Roman über Otze Ehrlich. Wer die letzten Jahrzehnte meine Fanzines gelesen hat, sollte mitbekommen haben, dass SCHLEIMKEIM bei mir immer auf dem ersten Platz der Top 100 bei Media Control steht, um es mal auf "80er-Jahre-Deutsch" zu sagen. Beste Band aller Zeiten. Dann kommt ganz lange nichts.... dann die Beatles, gefolgt von Pink Floyd und den Doors. Streite mich gerade mit mir selbst, ob Doors oder Led Zeppelin den vierten Platz belegen, was allerdings auch scheißegal ist, denn in dieser Welt wird nur den Siegern die uneingeschränkte Aufmerksamkeit zuteil. Und die kommen aus Erfurt-Stotternheim.

Manche Mitmenschen machen jedoch Fehler beim Genuss der Combo. Sie hören die falschen (späteren) Aufnahmen, langsamere Versionen aus einer Zeit, als Otze schon zu viel gesoffen und zu viel von seiner Wut verbraucht hatte. Ich brauche jedoch den ganzen Wahnsinn. Die rohe Rage im Wutanfall-Tempo.

Zu häufig wird "der letzte Punk" darauf reduziert, dass er in der Psychiatrie verreckt ist, nachdem er zuvor seinem alten Herrn den Schädel mit einer Axt gespalten hatte. Gut, okay, solche Fakten stechen natürlich innerhalb eines Lebenslaufs hervor. Doch ich finde die anderen Geschichten viel interessanter. Von Katz- und Mausspielen mit der Stasi, selbstgebastelten Schlagringen, die an die Erfurter Hooligans verhökert wurden, um mit der verdienten Kohle die Teile zu kaufen, die nötig sind, um sich Instrumente zu bauen. Den Sound kann deshalb heute auch niemand wirklich reproduzieren. Eine Fender Stratocaster beispielsweise ist eine sehr gute Gitarre, aber damit einen Klang zu erzeugen, der nach Schleimkeim im Proberaum 1986 klingt, ist schlichtweg nicht möglich.

 

Jetzt labere ich ja doch schon wieder herum...

Schließen wir das Ganze nun mit Videos, die meine Ausführungen unterstreichen:

Mal ein Beispiel für die verzerrten, düsteren Klangwelten:

 

https://youtu.be/Kuen6DQhgUQ?t=813

Diese Tapes in eher lausiger Tonqualität sind zumeist das beste Material:

Weniger Rauschen, aber dennoch gut: