Kopier-Dauerfunktion?

Die Überschrift stiftet erstmal Verwirrung, denn zunächst will ich einige andere Punkte abarbeiten.

Medic verkauft. War ja nun bekanntlich wenig überraschend, löst bei mir überhaupt kein Nervenflattern aus, denn wenn wir irgendwo richtig überragend besetzt sind, dann auf der Innenverteidigerposition. Er hatte nur noch ein Jahr Vertrag, wäre im nächsten Sommer auf jeden Fall ablösefrei gegangen, hat nochmal ordentlich Barschaft beschert, die hoffentlich noch in einen Knaller im Sturmzentrum investiert wird. Aber Knipser von Format... wer gibt die schon her? Wir haben ja schließlich auch keine 375 Hertha-Millionen zur Verfügung. Dass selbst solch eine unvorstellbare Summe die alte Dame nur noch tiefer stürzen ließ, hat ja auch etwas Beruhigendes an sich. Was nicht heißen soll, ich fände Entspannung darin, Omis zu Boden fallen zu sehen...

Kurz nachdem Jakov Medic hier vor zwei Jahren  für lächerliche 400 Tausend verpflichtet wurde, dachte ich wirklich, er würde nun bereits in der Premier League kicken, denn das war der vorgezeichnete Weg. Doch dann wurde ihm in Darmstadt bei dem schlimmen 0 zu 4 (mit Vorsatz, wie ich behaupte) der Ellbogen so auf den Riechkolben geschlagen, dass dieser nachgab, brach und die Maschine zur Reparatur zwang. Von da an war er immer noch kostant, stets torgefährlich und ein Vorbild an Einsatz. Doch die Entwicklungskurve flachte deutlich ab. Irgendwie scheint Ajax eine Nummer zu groß zu sein, um wirklich Einsatzzeiten zu sammeln. Andererseits ist man in Amsterdam auf der Position nicht mit Topstars überbesetzt.

Geil wäre natürlich eine Partizipation an einem Weiterverkauf. 50 Millionen von Tottenham oder Arsenal, zehn davon für uns. Das wäre mal fein.

 

Zum Heimspiel am Samstag brauche ich nicht viel zu sagen, denke ich. Ein sehr ansehnliches 3 zu 1. Nur eben ohne die vier Tore, die eigentlich hätten fallen müssen. Ist natürlich Wasser auf die Stürmerkaufen-Mühlen, die ich ja am Anfang dieses Beitrages selbst schon bewässert habe.

Torlose Unentschieden werden uns die Spielzeit über vermutlich noch häufiger über den Weg laufen, denn unser Spielsystem läuft ja quasi seit sieben Monaten darauf hinaus, dass mit einem Tor Unterschied zur Drei-Punkte-Punktlandung angesetzt wird. Ab und an will die Kunststoffblase halt nicht ins gegnerische Gehäuse und aus dem Sieg wird letztlich nichts. Trotzdem gefällt mir diese leicht unspektakuläre Marschroute, denn sie versprüht den Reiz von Erfolg, der letztlich auch über die Ziellinie gebracht werden könnte. Diese Hin-Rückrunden-Schizophrenie, bei der am Ende immer nur eine aufstiegsträchtige Halbserie rumkommt, nervt jetzt wirklich schon jenseits der Schmerzgrenze, muss dringend ad acta gelegt werden.

 

Gut, Blabla. Was war jetzt mit der Überschrift? Letztens bereits in Lübeck ein offensichtlich von Kielern geklautes Motiv aus meiner Werkstatt entdeckt, vielleicht erinnert ihr euch noch daran. Copkiller? Nein, Copy-Kieler, haha!

Stört mich auch wenig, mache ich mich doch seit Jahren über das vermeintliche "Ultras-Gesetz", das da heißt "Copy kills Ultrà" lustig, weil es seine Verfechter als absolute Subkultur-Toys outet.

Hätten sie nämlich Ahnung von der Geschichte "ihrer" Bewegung, wüssten sie, dass alle von allen geklaut haben in Italien zwischen 1968 und mindestens den 90ern. Die Gruppennamen, die Symbole, die Gesänge, die Schriftarten auf den Bannern, absolut alles, was irgendwie stilprägend ist. Es hat sich auch keine Gruppe aufgelöst, weil eine Zaunfahne an Rivalen verloren ging. Das sind alles neumodische Kodizes aus dem Internet-Zeitalter.

Nun aber zu dem aktuellen Fall, der selbstredend in mein Auge stach. Das Originalmotiv ist von uns vor etwa zehn Jahren natürlich auch gemopst worden, nämlich vom amerikanischen Künstler Shepard Fairey.

Aber guckt selbst: