Gib Schubrakete, du Schwurbler!

War heute in südlichen Gefilden unterwegs. Wetter war ja schwer in Ordnung, und auch ansonsten nichts, das Unerwartetes anzubahnen drohte. Und dann ist doch noch Berichtenswertes passiert. Bei solch einer Überschrift ja kein Wunder.

Bevor ich dazu komme, noch schnell ein Anliegen. Beim Rückweg heute gern einen Umweg gemacht, um wieder durch Heidelandschaft radeln zu können, bekanntermaßen eine Passion meinerseits. Dann - ganz plötzlich und ohne Vorwarnung - einen Anfall bekommen. Nichts medizinisch Bedenkliches, eher ein ganz seltsames Gefühl. Ein behagliches Unbehagen, eine schwer zu beschreibende Irritation, die nur alle paar Jahre auftritt, dann aber immer im Herbst.

Wir alle kennen doch die Geschichten von Schulfeiern, bei denen Schüler oder Schülerinnen, die sich womöglich auch ansonsten nicht scheuen, sich ab und an am Gesetzgeber vorbei zu profilieren, nicht unwesentliche Mengen Haschisch in Kuchen eingebacken haben, um sie mit schelmischer Vorfreude dem anwesenden Pädagogik-Personal zu kredenzen.

Wenn der Schuldirektor noch kurz vor seinem Ruhestand erste Drogenerfahrungen macht, trotz Versuchen, ihn im letzten Moment doch noch davon abzuhalten, zum Mikrofon greift und binnen Minuten alles in der Aula aus dem Ruder läuft.

Derart derangiert war ich nicht, mehr angenehm gegruselt auf leicht surreale Weise.

Der Vorspann von "Pit and the Pendulum" vermittelt diese Stimmung relativ treffend:

https://www.youtube.com/watch?v=r9NSoe_yRcA

Hier meine grafische Umsetzung. Mit Sharon Tate in Fischbek:

 

Wunderschön, und doch latent gefährlich.

 

Okay, genug genervt damit.

 

Fahre ich auf dem Rückweg durch Steinwerder und peile den Elbtunnel an, überhole ich doch beinahe eine Rakete beim Flug! Und dabei war ich gar nicht mal sooo schnell unterwegs, auf jeden Fall deutlich unter Schallgeschwindigkeit.

Habe das Tempo jedoch abrupt gedrosselt, um möglichst viel von der neuesten Waffentechnik aus dem Schwurbel-Lager fotografieren zu können. Im Tunnel-Aufzug nur mit größter Mühe unterdrücken können, den Kapeiken nach Strich und Faden mittels Fragen und Kommentaren zu verarschen. Eine Gabe, die mir ja - bei aller gebotenen Zurückhaltung - durchaus gegeben ist. Doch beim letzten Mal in halbwegs ähnlicher Situation hat die Gesprächspartnerin mit dem schmucken Alu-Hut sofort hysterisch rumgekreischt, obwohl ich rhetorisch noch gar nicht ausgeholt hatte. Das war unter dem Strich kein lupenreines Vergnügen, lasse ich besser ne Zeit lang bleiben. Aber wie gesagt... bei dem heute musste ich mir wirklich auf die Zunge beissen: