Der frühe Vogel

Piep, piep! Da sind wir wieder.

Tabellenführung, eine Mannschaft, die eher performt, wie wir es von Real Madrid vermuten würden, als dass sie dem ähnelte, was wir hier seit Jahrzehnten vom FC St. Pauli serviert bekommen haben. Ich mein, mal ehrlich... erfolgreich war dieser Verein ja immer wieder mal für eine (kurze) Zeit, aber Rasenschach in einer Liga mit Bobby Fisher, Garri Kasparov und ähnlichen "Über-Hirnen" gab es hier in 113 Jahren nie zu bestaunen. Das ist zweifelsfrei der beste Fußball in braunweiß ever.

Bin ja selbst notorischer Nostalgiker, immer bereit, Neues gegen Altes einzutauschen, doch würde beispielsweise die Mannschaft von 1990, deren Spieler allesamt den Status von Halbgöttern innehaben, wenn du sie noch live hast agieren sehen, gegen unsere aktuellen Kicker keine Schnitte sehen. Schwer abzuschätzen, aber vermutlich lehne ich mich nicht all zu weit aus dem Fenster mit der Behauptung, dass das, was Helmut Schultes Mannen damals aufs Feld brachten, heute maximal noch Regionalliga-Niveau bedeuten würde. Spiel mal heute mit Libero. Kriegste immer zweistellig auf die Kauleiste.

So, was wollte ich? Ach ja, der frühe Vogel. Kam hier auf dem Blog die vergangenen Tage zu nichts, angetrieben von dem Plan, ja nicht abermals den alten Fehler zu begehen, die Länderspielpause mehr oder weniger ungenutzt ins Land gehen zu lassen, Fünfe auch mal grade sein zu lassen. Das rächt sich, weil man dann zumeist zu spät am Schanzentisch ist, wenn ihr versteht, was ich meine. Es kommt oft nicht rechtzeitig Betriebstemperatur auf, weshalb letztlich immer was liegen bleibt. So etwas sorgt bei mir für verdunkelnden Ingrimm verbunden mit Schmerzen im Leib.

Erschwerend kommt das Schalke-Pokalspiel hinzu. Klingt jedenfalls nach einer richtigen Aufgabe, drei Tage nach der KSC-Partie schon wieder etwas aus dem Hut zu zaubern. Ist knifflig, aber aufgrund des herausfordernden Charakters der Umstände auch irgendwie reizvoll. Mal schauen, bin guter Dinge, weil jüngst auch bereits recht fleißig gewesen.

 

Genug Palaver, ein klein wenig Butter bei die Fische:

 

Heute zeige ich schon mal ein neues Motiv, das gerade bestellt wurde. Auch hier wieder der Nostalgie-Gedanke, denn solch eine Scheiße wie das Glücksrad haben wir ja wirklich früher geguckt. Fünf Programme über Antenne, zehn Jahre vor dem Internet-Zeitalter, was willste machen...

"Scheiss hsv" nervt mich inzwischen als Slogan sehr, weil so ausgelutscht und langweilig. Aber dann radle ich ein wenig heraus und finde alle paar Meter so lieblose "Scheiss St. Pauli"-Kreationen, dass sofort die Idee antreibt, den Spieß umzudrehen, das allerdings hochwertiger zu verpacken, eine winzige Prise Esprit einfließen zu lassen.

Beleidgungen für mein Auge:

Hässlich wie die Duisburger Innenstadt an einem verregneten Tag. Uuuaaahhh!

 

Ich möchte lösen:

Bevor ich euch jetzt wieder rausschmeiße, um hier mit der Arbeit weitermachen zu können, noch ein Anliegen, ein Schmankerl, ein Schatz.

Zugegeben, auf dem Blog werden immer mal wieder Musikvorschläge gemacht und Youtube-Links gepostet, damit ihr mit der Nase drauf stoßt. Da war sicher auch Spezielles dabei, das nicht immer verstanden und/oder gemocht wurde, logisch.

Aber dieses Mal ist alles anders. Wirklich. Wie ein Goldsucher, der nach Jahrzehnten sein erstes faustgroßes Nugget ausgegraben hat.

Hatte viel mit MISFITS herumexperimentiert zuletzt. Großartige Band mit unverwüstlichem Artwork. Manchmal nervt mich aber dieses Glenn Danzig-"Gejohle" etwas. Dessen Stimme wird in Fachmedien nicht selten mit der von Elvis verglichen, was mich nicht überzeugt. Der King hat zwar zeitlebens nicht einen Song geschrieben, aber das Stimmorgan ist einzig. Drei Oktaven, Digger! Ach nee, "Bro" muss man ja inzwischen sagen...

Das mit Abstand größte Genie der Pop- und Rockhistorie ist in meinen Augen (Ohren) John Lennon. Unangefochten. Diese ganze Yoko Ono-Hippie-Geschichte war nicht so prickelnd, aber ansonsten möchte ich von einer beinahe religiös anmutenden Verehrung meinerseits sprechen. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich als Kleinkind nicht verstand, warum meine Mutter weinte, als damals die Nachricht von seiner Ermordung im Radio kam.

Genug der Einleitung. Misfits "SOME KINDA HATE" mit Lennons Gesang vom Beatles-Song "RUN FOR YOUR LIFE". Wertung: 11 von 10: