Mathematik hat auch schöne Seiten

Rechnen habe ich gemocht als Kind. Doch eines Tages kam sie, die p-q-Formel, läutete einen mehrjährigen schulischen Niedergang ein, der letztlich in einem Kurvendiskussions-Fiasko mündete. Polstelle, Nullstelle, Schnittpunkt mit der y-Achse? Bleibt mir weg mit dem Mist, ich war gestern auswärts bei den Stuttgarter Kickers, da gehe ich doch nicht vor Mittwoch in die Schule!

Wer seine Hausaufgaben aber früher ganz bestimmt gemacht hat, ist unser Trainer. Alles, was er und sein Team seit Amtsantritt hier geliefert haben, erinnert mich an ein motiviertes Pädagogen-Gespann, das es geschafft hat, mit modernen Methoden Schülern auch dröge Lerninhalte zu vermitteln, was geradezu zwangsläufig zu besseren Noten führt.

Was viele zu Beginn noch der Glücksgöttin Fortuna oder anderen höheren Mächten zuschrieben, ist nichts anderes als eine Handschrift. Ein Plan, der unweigerlich aufgehen wird, weil ein Scheitern absolut unlogisch erscheint. Ich hatte in all den Jahren noch niemals solch ein Vertrauen in einen Übungsleiter. Mehr noch: Der FC St. Pauli heilt mich inzwischen von den Ängsten, die er selbst seit Dekaden bei mir ausgelöst hat. Versagensparanoia, omnipräsenter Zweifel und notorischer Argwohn sind mir mittlerweile schon beinahe fremd und können keinen Schatten mehr auf mein Leben werfen. Danke dafür!

Mannschaftssportarten, bei denen zwei Parteien um einen Ball streiten, bergen jedoch mannigfaltige Risiken. Sozusagen Gleichungen mit mehreren Unbekannten, um beim Thema zu bleiben. Chancenwucher, Verletzungen oder Wetterkapriolen, die technisch anspruchsvollem Spielvortrag zuwider laufen, können Rechnungen immerfort unschlüssig machen.

Und so geschehen halt auch regelmäßig Ungereimtheiten wie gestern, die zwar kurzzeitig ärgerlich sind, aber mitnichten negative Ausreißer darstellen. Passiert halt, egal, gegen Wehen mit einem Dreier und dann 35 Zählern die Hinrunde ungeschlagen als Herbstmeister abschließen!

Also Freunde, keinen Trübsal blasen, es gibt keinen Grund dafür: