Geil, zumindest bis 16 Uhr fiel heute tatsächlich kein Regen! Diese seltene Chance sofort genutzt, um endlich mal wieder die alten Gräten richtig ausschütteln zu können, denn dieser Sauwetter-Marathon zuletzt sorgte für leicht tromboseähnliche Schmerzen im Problembein.
Die üblichen Entgleisungen, die einem im Speckgürtel dieser Stadt begegnen ("Pauli-Fotzen", "Fotzen St. Pauli" oder "Fotzen FCSP") erspare ich uns, Aufnahmen von derlei Geschmiere wollte ich jetzt nicht noch wieder optisch aufbereiten. Fast mehr geärgert habe ich mich über eine beinahe kilometerlange Fährte von "Free #44"-Stickern, mit denen ja quasi postuliert wird, Dopingvergehen nicht zu ahnden... sofern sie von Spielern des hsv begangen werden.
Dass Fans eines Vereins Nibelungentreue an den Tag legen, sich mit dem Spieler solidarisieren, finde ich wenig verwerflich. Stören tun mich die Speichellecker von Mopo und Co. Werden etwa russische Athleten bei Olympia der Einnahme unerlaubter Mittel bezichtigt, wird der Stab in Sekundenschnelle gebrochen. "Skandal", "Betrug", "Feinde des Sports".
Wenn es jedoch beim hsv passiert, sind die Hofberichterstattenden moralich ganz anders gepolt. Ohne Rauten ginge gar nix mehr bei diesen Blättern, denn ohne die Werbeeinnahmen, die durch Clickbait rund um diesen "Vorzeigeverein" generiert werden, wäre dort morgen schon Schicht im Schacht.
Früher haben viele Sportredaktionen sehr kritisch berichtet. Nicht selten war das sogar überkritisch bis reißerisch, weil man sich davon Aufmerksamkeit und letztlich so etwas wie Auflagensteigerung versprach. Erinnere mich noch sehr genau, wie eben jene Mopo mit den Rothosen Ende der 80er, Anfang der 90er umsprang, als der Erfolg ausblieb, man nur noch mittelmäßigen Erstligafußball präsentiert bekam. Vernichtend!
Jetzt gibts seit sechs Jahren Zweitklassigkeit... und trotzdem wird Tag für Tag in den Hintern gekrochen, dass man sich nur noch fremdschämt.
Plump auch die Vorgehensweise in diesem speziellen Fall. Zwar unterlässt man direkte Forderungen nach Straferlass oder dergleichen, dafür werden in regelmäßigen Abständen Freunde und/oder (ehemalige) Mitspieler zitiert, wie überzeugt doch alle von Vuskovics Unschuld sind. Oder Artikel, in denen der
ach so arme Mann über sein schlimmes Schicksal klagen kann. So billig gemacht. So unjournalistisch.
All das nervt mich schon seit längerer Zeit, weshalb irgendwann auf der Rückfahrt der Entschluss reifte, den heutigen Beitrag diesem Thema zu widmen. Und wie Ihr es nicht anders gewohnt seid, wurde das Ganze noch durch einen kleinen Bildbearbeitungs-Gag finalisiert, der nun noch unweigerlich kommen muss. Schließlich öffnet ja bald das Transferfenster wieder:
