Ostalgie

Die Überschrift klingt ja grausam, so nach Simson, Südfrüchtemangel und AfD.

Nichtsdestotrotz fasziniert mich Manches an der DDR, die einen ja irgendwie auch begleitet hat während der eigenen Kindheit. Wirklich Notiz nahm ich von dem Staat allerdings nur, wenn internationale Sportwettkämpfe wie Olympische Spiele stattfanden. Damals war mir schleierhaft, warum dieses verhältnismäßig kleine Land derart erfolgreich war, zumeist deutlich mehr Edelmetall abgriff als die BRD. Vielleicht nicht der Hauptgrund, aber sicherlich in vielen Disziplinen sehr hilfreich, war Doping. Eigentlich geächtet heutzutage, weil es halt nicht gesund ist, viele Karrieren und Leben gekostet hat. Es sei denn, du kickst beim hsv. Dann, aber auch nur dann, ist das schon in Ordnung, Schwamm drüber.

Vielleicht das heftigste Beispiel aller Zeiten für Arzneimissbrauch im Sport ist Marita Kochs heute noch gültiger Fabelweltrekord über 400m. Fullsprint von Start bis Ziel, so aufgeputscht, dass sie nicht etwa hinter der Ziellinie zu Boden sackt und nach Luft schnappt, sondern kaum erschöpft erscheint. Oral-Turinabol soll dabei nicht zu knapp im Einsatz gewesen sein:

Aber in diese Richtung wollte ich eigentlich gar nicht gehen heute.

Interessant war und ist der Punkrock aus dem Osten. Nicht zuletzt deshalb, weil der seinen Schaffens-Höhepunkt ja nicht wie im Westen am Anfang sondern am Ende der 80er Jahre hatte. Stöbere deshalb immer wieder im Netz nach kleinen Schätzen, die irgendwer dann doch mal eingescannt hat, um es hochzuladen, seinen Mitmenschen zur Verfügung zu stellen.

Gestern war wieder solch ein Moment und ich stolperte über dieses Kunstwerk aus dem Hause Stasi und Genossen. Ein Merkblatt für die Ordnungs-Organe, um sich besser im Dickicht der Jugendkulturen orientieren zu können. Sehr lustig:

So, ich werde mich jetzt wieder zurück auf das Schleimkeim-Cover schummeln, beam me back, Scotty!