Enttäuschung klang unverhohlen mit, als ich vorhin Zeuge wurde, wie junge Fans unseres Clubs die Nachricht aufnahmen, dass Elias Saad für zwei Mios nach Augsburg wechselt. Wie immer erzählt "Daddy" dann vom Krieg. Nein, natürlich nicht vom Krieg, sondern davon, wie leicht es ihm inzwischen fällt, wenn sich mal wieder einer unserer Kicker (vermeintlich) sportlich verbessern will. Das berührt mich nach 40 Saisons jetzt einfach nicht mehr.
Ex-Spieler interessieren mich auch fortan gar nicht mehr, werden weder verteufelt noch vermisst. F.O. Becker beispielsweise habe ich den Batzen Handgeld aus Hoffenheim sogar gegönnt, weil jeder 20-Jährige, dem ne Million(?) oder auch nur eine vergleichbare Summe angeboten wird, diese jedoch ausschlägt, unfassbar dumm wäre. Jeden Tag kannste dir das Knie zerfetzen und womöglich nie wieder richtig auf die Beine kommen... Nimm, Junge!
Die Kids waren traurig, doch ich feiere abermals den Andi B.! Spieler für 100T aus der Regionalliga geholt, mit nem vermutlich niedrig dotierten Drei-Jahresvertrag ausgestattet, ihn seinen Marktwert vervierzigfachen lassen und dann, als der Spieler auch eine gewisse Stagnation wegen Verletzungsanfälligkeit offenbart, ein Jahr vor Ablösefreiheit für zwei Millionen an den Langweilverein aus der Fugger-Stadt abgegeben, wo Elias Saad nun vermutlich das Zwanzigfache verdient. Er ist Gewinner, wir sind Gewinner und ob das auch für den FCA gelten wird, muss sich erst noch zeigen.
Natürlich ist die Personaldecke derzeit zu dünn, aber der Transfer heute ist ein Paradebeispiel dafür, wie du agieren musst, wenn du einen langfristigen Plan hast. Ein Plan, dessen roter Faden quasi in allen Statistiken der letzten Jahre erkennbar ist. Grundsolides kaufmännisches Handeln ist das Fundament für mehrjährigen Verbleib in der Eliteliga.
Okay, ich hätte auch Pro und Contra dieser Transaktion besprechen können, aber das liegt mir nicht so sehr. Dann doch lieber eine klare Meinung, mit der ich aufwarten kann, wenn ich letztlich Recht behalten sollte... und die einem um die Ohren gehauen werden kann, wenn das Ganze in die Hose geht, wie der Regen vorhin in mein Beinkleid.
Richtig so!
